Montag, 22. Oktober 2012

Ich bin raus!

Liebe Freunde, Fans und Musiker!

Nach fast zehn Jahren habe ich mich entschlossen mich von der Veranstalterei zurück zu ziehen.

Die Gründe hierfür sind vielfältig, aber der wichtigste dürfte wohl das oftmals mangelnde Interesse an Undergroundveranstaltungen sein. Viel Herzblut, Zeit und Geld stecken in meinen Veranstaltungen und es war leider nur selten so, dass ich am Ende sagen konnte, dass es sich uneingeschränkt gelohnt hat. Und das mein ich garnichtmal nur finanziell. Es ist einfach sehr traurig wenn man soviel Mühe in ein Konzert steckt und am Ende nur wenige es zu würdigen wissen.

Daher nun dieser Schritt. Im Rückblick wird alles schöner als es wirklich war und selbstverständlich hatten wir auch sehr schöne Veranstaltungen. Gerade die Cold Winter Fest-Reihe und das erste Exile Festival werden für immer einen Platz in meinem Herzen haben. Aber leider ging es danach nur noch bergab. Das letzte Exile Festival war ein finanzielles Desaster und die Metal Nights im Helvete waren auch nicht viel besser.

Diese Konzerte und die Comedyveranstaltungen im letzten Jahr bringen mich dazu mich zu verabschieden. In Zukunft findet ihr mich nur noch vor oder auf der Bühne!

In diesem Sinne: Rock on!

Euer Hoschi

Samstag, 21. Januar 2012

Jetzt mal im Ernst: Ein "Schöpfer"?

Zum Thema "Spiritualität im Metal" brachte die Rock Hard in ihrer Dezemberausgabe (2011) ein Special. Neben dem üblichen satanischen Unsinn einiger Bands kamen auch einige Christen zu Wort. Hier tat sich Herbie Langhans von Seventh Avenue durch eine geradezu fundementalistische und mehr als mittelalterliche Sichtweise hervor. Dazu schrieb ich einen Leserbrief, der in der Februarausgabe veröffentlich wurde. Hier ist er nun zur Dokumentation zusätzlich veröffentlicht:

Wieder einmal zeigt sich die geistige Umnachtung in Form von religiös verblendeten und schwachen Geistern. Dass diese im Rock Hard ein Forum bekommen finde ich gelinde ausgedrückt eine Zumutung.

Es gibt nichts an Religion, dass es wert ist sie zu schützen oder auch nur durch Erwähnung zu unterstützen. Die tragischen Gestalten die sich auf den Seiten zum Thema Religion und Spiritualität äußern zeugen allein in ihren eigenen Aussagen von unfassbarer Dummheit und krankem Geist. Die Aussage von Herbie Langhans (Seventh Avenue), dass sich die Urknalltheorie "albern" anhört sagt mir nur, dass sich hier ein schwacher Kleingeist äußert, der so indoktriniert wurde, (oder sich selber indoktriniert hat) dass er offensichtlich blind für wissenschaftliche Belege ist. Abseits vom Urknall wird in seiner Aussage subversiv deutlich, dass er der Meinung ist, dass die Erde in ihrer heutigen Form einen Schöpfer haben muss. Das erinnert an die Theorie der jungen Erde, wie sie von Kreationisten gerne bemüht wird. Es mag für verwirrte Menschen schwierig sein zu akzeptieren, aber es gibt nicht einen Hinweis auf einen Schöpfer und es ist auch nicht nötig einen zu suchen. Wofür brauchen wir ihn? Die Wissenschaft gibt genügend Antworten und da wo sie keine hat sucht sie zumindest welche. Wie steht's hier mit der Religion?

Die Religion sagt uns, dass wir unser Nichtwissen akzeptieren sollen und an die Stelle von Forschung und Wahrheitssuche ein Konstrukt überkommener Überzeugungen und zweifelhafter Werte stellen müssen. Das ist gefährlich! Wer Wahrheiten wie die Evolutionslehre (Lehre! NICHT Theorie!) in Frage stellt, der ignoriert die Realität. Leider sind derartig verwirrte Menschen für rationale Argumente nicht zugänglich. Zu tief sitzt die geistige Verblendung.

Was löst ein Glaube an einen Schöpfer denn bitte für ein Problem? Der Beginn von Raum und Zeit durch einen Urknall mag mehr als schwer vorstellbar sein. Aber wenn wir einen Schöpfer daneben stellen, der all dies in Gang gebracht hat, dann machen wir das Problem nicht kleiner sondern größer. Woher kommt der Schöpfer? "Der war schon immer da" mag eine Antwort von religiösen Spinnern sein. Und das soll leichter zu akzeptieren sein als eine Theorie, die eine gute wenn auch schwer fassbare Antwort liefert und das Problem wirklich verkleinert? So gesehen kann man die Aussage auch umdrehen: Jetzt mal im Ernst: Ein Schöpfer? DAS klingt doch irgendwie albern.
Außerdem ist die Religion entgegen der Aussage von Herbie Langhans nicht die Wurzel der menschlichen Moral und der aus ihr resultierenden Gesetze. Wären wir ohne Religion schlechte Menschen? Oder anders gefragt: wenn es keinen gibt der uns auf die Finger schaut, würden wir dann Morden und Brandschatzen? Ich komme ohne Gott aus und kann sagen, dass ich bisher noch niemanden umgebracht habe. Die zehn Gebote sind lediglich eine Formulierung von allgemeingültigen Moralrichtlinien, nicht ihr Ursprung.

Ich empfehle die Lektüre von Richard Dawkins ("Der Gotteswahn", "Die Schöpfunglüge") zu diesem Thema. Denn hier werden Wahrheiten gesucht und gefunden, nicht in der Bibel.